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MasterGecko
Verbraucher Info

Offizielles TSF Totemtier, sowie Oberster Werbeträger
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Verfasst am: Di Jan 30, 2007 2:50 pm Titel: Werbepause |
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Don't mind me, I'm just checking to see if you are dense enough to cause a change in tides. - Anonymous
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Jezebelle Top Runner

Anmeldungsdatum: 03.01.2005 Beiträge: 1000+ Total Words: 62,508 Wohnort: bei Hannover
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Verfasst am: Di Jan 30, 2007 8:03 pm Titel: Und der nächste Versuch... ^^ |
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Just a Job
Mit einem tiefen, ächzenden Stöhnen stützte er sich auf die Hände und drückte die Mitte seines Körpers durch. Unter ihm lag seine neueste Eroberung und seufzte gerade genießend auf, als er damit tiefer in sie drang. „Wow…“ grinste er in sich hinein. „Die Braut wusste was gut ist…“
„Ist das alles was du drauf hast?“ dachte die Frau im Stillen, während sich der Norm nach Kräften bemühte seine Qualitäten als feuriger Liebhaber unter Beweis zu stellen. Sie war gut im Schauspielern. Ein kleines Stöhnen hier, ein perfekt abgepasster Seufzer da, vielleicht noch ein verzücktes Lächeln und schon dachte der Typ er sei Gottes Geschenk an die Frauenwelt. Sie hatte wirklich mehr erwartet von dem gut 2m großen Hünen mit den silbernen Augen und den schön definierten Muskeln. Aber jetzt musste sie sich sogar ein Gähnen verkneifen. „Noch nicht…“ dachte sie im Stillen. Er hatte ihr schon auf dem Foto gefallen, ein hübscher Mann, nur das Online-Profil stimmte nicht ganz mit ihren Vorstellungen überein. Egal, nun war es Zeit für ihren oscarverdächtig vorgetäuschten Höhepunkt und auch er schien jetzt zum Ende zu kommen. Er stöhnte laut, bäumte sich auf und sackte dann kraftlos, erschöpft, aber sichtlich zufrieden auf ihr zusammen. Sie unterdrückte den Impuls auf die Uhr zu sehen, wie lange das Trauerspiel denn gedauert hatte, stattdessen erwiderte sie halbherzig den Kuss, den er ihr aufdrücken wollte, als er sich von ihr herunter in die zerwühlten Laken rollte. Räkelnd und streckend, wie nach einem langen, langweiligen Schlaf setzte sie sich auf und sah sich dann nach ihren Zigaretten um, erspähte sie in einem der Klamottenstapel, stand auf und griff nach dem Päckchen Nikosticks. Ihre Finger zitterten wie immer, als sie eine der Zigarette aus der Schachtel zog, sich in den Mund steckte und mit dem alten Zippo anzündete. „Auch eine?“ fragte sie, die Kippe im Mundwinkel. Der Norm, der deutlich entspannt und selig grinsend auf dem Rücken lag und sie betrachtete nickte nur, also warf sie ihm Schachtel und Feuerzeug zu.
Auch er genoss die Portion Nikotin nach dem aufregenden Treiben und zog tief und genüsslich an der Zigarette, während er die Elfenfrau betrachtete. Super! Neuer Schieber, neuer Job… ein paar popelige Informationen über die Mitarbeiterin eines Konkurrenten raus finden. Und dann geht einem die Kleine sofort ins Netz und man kriegt sie sogar noch ins Bett. Er grinste. Sie war nicht wirklich schön, aber interessant. Die helle Haut, das lange Haar, aber dann diese dutzenden Narben und dunklen Tattoos. Wahrlich interessant, wie sein Kontakt sie ihm beschrieben hatte. Einen kleinen Moment blieb er mit dem Blick bei der markanten Narbe über dem Auge hängen, die ihn irgendwie störte. Wenn sie wirklich so gut im Geschäft war wie es hieß, warum hatte sie sich diesen Makel nicht schon lange entfernen lassen? Oder war es vielleicht eine morbide Form des Markenzeichens? Er ließ seinen Blick noch mal über die Elfe schweifen, über die weiblichen Rundungen ihres Körpers, die schwarzen Tätowierungen, die in völligem Kontrast zu der blassen Haut standen, die er sich aber nun einprägte. So viel Information wie möglich über sie einholen das war der Auftrag. Zählten da auch Qualitäten im Bett?
Das dümmliche Grinsen des Typen irritierte die Elfe ein wenig, sie sah ihn leicht verwirrt an. „Ist was?“ fragte sie in recht frostigem Ton. Er verneinte kopfschüttelnd und rauchte weiter seine Zigarette vor sich hin, Rauchkringel in die Luft pustend. Sie klemmte sich dann die Zigarette in den Mundwinkel und nahm ein paar ihrer Sachen auf. „Ich geh dann mal duschen…“ verkündete sie nur knapp und wandte sich um zum Bad, schloss die Tür hinter sich. Sie stellte sich dann auch kurz unter das prasselnde Wasser, was zu ihrer Überraschung sogar wirklich warm war. Wohlig räkelte sie sich unter dem Duschstrahl und genoss das Gefühl auf ihrer Haut.
Der Norm nutzte indes die Gelegenheit und verließ leise das Bett, um sich die Sachen der Elfe genauer anzuschauen. Geschickt durchwühlte er Mantel und Rucksack. Sie hatte nicht wirklich viel Persönliches oder Aufschlussreiches bei sich. Nur eine Sache fiel ihm auf. Ein Foto von ihr, zusammen mit einem Mann und einem kleinen Kind. Warum auch immer mit einem Stift auf dem Bild herumgekritzelt worden war und der Mann nun gekrakelte Flügel hatte. Egal! Keine Signatur oder ein Datum waren zu lesen, aber das hier reichte vielleicht ja schon. Die Cyberaugen des Norms prägten sich das Bild mit der technischen Genauigkeit einer Kamera ein, als er leise und triumphierend über seine Entdeckung für sich feststellte. „…sie hat also Familie…interessant…“ Sofort nahm er erschrocken die Hand vor den Mund und sah ängstlich zur Badezimmertür, aber erleichtert stellte er dann fest, dass das Wasser immer noch rauschte. Bei dem Gedanken an den nassen Körper der Elfe unter der Dusche fühlte er ein wohliges Kribbeln in der Lendengegend und überlegte, ob er sie wohl noch mal ins Bett bekommen würde, wenn der Job erledigt war. Oder würde er sie töten müssen?
Die Elfe duschte keineswegs mehr. In ein Handtuch gewickelt, saß sie gerade auf dem Toilettendeckel und riss die Verpackung einer Ampulle auf. Es war nicht gerade leicht, den kleinen Druckluftinjektor mit dem Gefäß zu bestücken. Ihre zittrigen Finger erschwerten ihr die Aufgabe ungemein, so dass sie sie sogar beinahe fallen ließ. Als sie es dann endlich geschafft hatte und das kleine Glasbehältnis knackend einrastete, seufzte sie lautlos und erleichtert. Sie atmete tief ein, als sie den Injektor an der Halsschlagader ansetzte und abdrückte. Mit einem Zischen schoss die Flüssigkeit in ihren Blutkreislauf. Erst brennend, dann angenehm warm breitete sich der, von ihrem Streetdoc angemischte, Cocktail aus Schmerzmitteln und Psychopharmaca in ihren Adern aus. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete kontrolliert, genoss das Gefühl der totalen Ruhe, das nun langsam durch ihren Körper floss, bis ins Gehirn waberte. Es kostete sie Überwindung sich in die Realität zurückzukämpfen, war es doch grad so angenehm gewesen sich diesem Gefühl des absoluten Friedens hinzugeben. Dennoch stand sie nun auf, legte das Handtuch ab und stieg in ihre Klamotten.
Die Tür des Badezimmers flog krachend auf und die Elfe stand dort mit einer Waffe in der Hand, auf ihn gerichtet und schoss. Zur gleichen Zeit schoss auch das Adrenalin durch den Körper des Norms und seine verstärkten Reflexe katapultierten ihn in Richtung Deckung hinter das Bett. Verdammt! Warum hatte er das nicht geahnt? Warum hatte er keine Waffe parat? So ungeschützt im Nahkampf hätte er keine Chance! Die Gedanken erreichten zeitgleich mit der 9mm Kugel sein Gehirn. Er streckte noch im Sprung die Hand nach seiner, auf dem Tisch liegenden, Waffe aus. Aber er klatschte wenige Zentimeter bevor er sie erreichen konnte schlaff zu Boden. Blut und Hirnmasse spritzten auf Bett und Wand und regneten auf den toten Körper.
Erleichtert steckte sie die Waffe weg. Ihr Herz raste und jeder einzelne Schlag hämmerte in ihrem Kopf. Sie warf nur noch einen kurzen Blick auf die Leiche des Norms, auf das makabere Farbenspiel aus Blut, Hirn, Haut und Cyberware. Sie fühlte nichts, außer dem kleinen Triumph: Was war einfacher, als den Kerl den man eh für seinen Johnson umbringen sollte, anzuflirten, mitzunehmen und ihn dann zu erwischen wenn er am wehrlosesten war? Es war in diesem Geschäft halt teuer seinen Schieber zu hintergehen und das musste er eben jetzt bezahlen. Dann kam die aufsteigende Übelkeit, des Geruches wegen. Schnell nahm sie ihre restlichen Sachen auf, strich das Foto liebevoll glatt bevor sie es einsteckte, sah sich noch mal um im Raum und verabschiedete den Toten mit einem Nicken.
Mit einem leisen Klicken fiel die Tür des Zimmers ins Schloss. Jezebelle ging in Seelenruhe den Korridor entlang und auf den Fahrstuhl zu. Der Putzfrau, die gerade um die Ecke des Flures bog mit ihrem Reinigungswagen, steckte sie einen Checkstick zu. „…für die Unannehmlichkeiten…“. Dann fuhr sie nach unten, steckte sich in der Lobby zufrieden eine Zigarette an und verließ das Motel.
Die gellenden Schreie, die das ganze Haus weckten, als die Putzfrau die Leiche fand hörte sie schon nicht mehr auf dem Weg zurück in die Schatten. |
_________________ ...better to be hated for who you are - than loved for who you are not... |
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Indigo bestimmt kein Elite Runner
Anmeldungsdatum: 29.01.2002 Beiträge: 1000+ Total Words: 1,663,365 Wohnort: Rhein-Ruhr-Megaplex
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Verfasst am: Do Feb 01, 2007 10:39 pm Titel: Re: Just a Job... |
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Das ist eine gute Idee, die meisten Sachen sehen schreibtechnisch mit etwas Abstand gleich ganz anders aus.
Vor allem weil man Abstand zum sezieren braucht.
Dann warten wir mal auf ein wenig "Beschäftigung zwischendrin" von dir.
Und es war auf keinen Fall als Angriff gemeint. Ich weiss aber wie schlimm dass ist, wenn etwas auf die Mütze bekommt was einem selber gut gefällt. Man braucht ein bisschen, bis man es als Chance sieht und nicht als Angriff.
Ist mir mit ner Story so gegangen auf ner Ratcon.
La Le Lu war es glaube ich, ich hab sie vorgelesen und ich war sooo nervös, ich war viel zu schnell, aber ich wußte, dass die Story was taugt. Tat sie auch. Sie war gut genug, dass sich Momo Evers danach die Zeit nahm um sie zu überarbeiten (die Frau nimmt normalerweise Geld für sowas und nich gerade wenig...) Das was ich am coolsten fand, das Lied musste ihrer Meinung nach unbedingt raus...
Boa hab ich geschluckt. Aber jetzt so mit Abstand betrachtet...Sie hat Recht, aber ich hab immer noch nicht den nötigen Drive mich hinzusetzen und die Geschichte zu ändern, obwohl ich genau weiss, dass sie dann besser wäre. |
_________________ Ich hab nur Unsinn im Sinn - und ich hab dich im Visier ;-p
http://shadowrunkoeln.wordpress.com |
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