Privatdetektiv

Characterentwicklung

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Coyote
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Privatdetektiv

Beitrag von Coyote »

Mir ist aufgefallen das sich scheinbar kaum oder nur sehr wenige für einen Privatdetektiv entscheiden. Oder irre ich mich da bloß?

Ist das denn so ein schlechter Beruf?
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Dennis
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Beitrag von Dennis »

Naja, irgendwie kann man es wohl nicht so dolle hinkriegen, das man einen Privaten Ermittler spielt, der in den Schatten abgerutscht ist!
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Coyote
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Beitrag von Coyote »

Ich stelle mir bei meinem Detektiv eine Art Mischung aus Columbo und Dirty Harry vor. Vielleicht etwas mehr Dirty Harry :lol:
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Skyrock
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Beitrag von Skyrock »

Der Gumshoe ist einfach kein klassischer SR-Archetyp wie das Face, der Samurai oder der Straßenschamane.

Der Privatdetektiv kann einfach nichts wirklich herausragend, er ist mehr eine Art Jack of all trades der prügeln, infiltrieren, decken und überwachen kann.
Bei SR wo Teamzusammenspiel und Spezialisierung sehr wichtig sind ist das einfach Gift.

Ich habe mal einen magiebegabten Detektiv gespielt das ganze dann aber fallen gelassen weil er in Brainscan kein wirklich hilfreicher Charakter war.
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Kimba
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Beitrag von Kimba »

Ist stimme da mal auf jeden Fall Sky zu.
Ein Detektiv kommt entweder zu kurz, weil die anderen schneller sind, oder wird sonst wie unterfordert.

Außerdem kommt es hinzu, dass Runs eigentlich recht "kurzfristige" Aktionen sind, während ein PD immer etwas länger an einer Sache sitzt, um entsprechende INfos zusammen zu sammeln, die DANN vielleicht einem Runnerteam zur Verfügung gestellt werden.

PDs sind also eher was für die NC_Ecke. ;)
Oder wenn man Allein-Runs machen.
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Coyote
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Beitrag von Coyote »

Mist , jetzt kommen mir Zweifel ob meine Job-Wahl richtig wahr ;(

Bin halt ein SR-Noob .
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Kimba
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Beitrag von Kimba »

QUARK!
Iss doch net schlimm.
Und Fragen bildet weiter.
Am Anfang klappt es nun mal nich immer sooo jut.
Aber das soll ja nich bedeuten, dass der Chara nicht gut ist, oder die Idee dahinter. ;)

Musst halt nen SR finden, der da nen Special-Run für den Chara dann macht.
Weil er eben nicht so Otto-Normal-Runner iss. ;)
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deadbra
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Beitrag von deadbra »

Bin anderer Meinung.
Wir hatten mal einen Privatdetektiv in der Runde und ich selbst habe auch schon einen gespielt, ging beides absolut problemlos. Im Gegenteil würde ich bei einem Run sogar behaupten, dass das gesamte Team ohne den detektivischen Charakter aufgeschmissen gewesen wäre.

Natürlich, wenn man Runs klassisch nach "Gehe zu Punkt A, besorge oder extrahiere B und komm zurück" spielt, dann ist ein Detektiv da relativ fehl am Platz. Zumindest dann, wenn andere Charaktere ebenfalls gut in Recherchen sind, es einen Decker in der Runde gibt usw.
Aber wenn nicht, findet der Detektiv auch hier seinen Platz. Rennerei zum Katasteramt oder sonstigen Ämtern, eine Masse an Connections (wahrscheinlich Polizei/Sicherheitsbeamte darunter, zudem zufriedene Ex-Kunden usw.).
Weitere Optionen sind vermehrtes Interesse an Biotech in Richtung Forensik und derlei mehr.

Rein rollenspielerisch kann man ebenfalls gerade aus so scheinbar durchschnittlichen und lichtlosen Gestalten sehr viel rausholen. Besondere Ticks und Hobbies/Interessen, besondere Träume, Phobien, Paranoia ... belebt einen solchen Charakter massiv und demnach auch das Spiel der anderen.

Man kann einen Detektiv beispielsweise auch als Magier spielen, zum Beispiel mit Spezialisierung in dem Aufspüren von Personen, vielleicht auch einfach mit Zauberunterstützung wie beispielsweise konservieren oder so.
Und wenn nicht, dann hat man, gerade wenn man sich für einen Normcharakter entscheidet, eine Masse an Punkten zu verprassen.
Ein reicher Detektiv ist ziemlich unstylisch, also wird man mehr auf Attribute und Fertigkeiten setzen, Zusatzconnections kaufen usw.
Wenn man es dann nicht übertreibt mit der Waffenkenntnis und wirklich einen ausgewogenen und plausiblen Detektiv daraus strickt, hat man gewonnen - und jede Runde eigentlich gleich mit.

Von meiner Seite: Pro Privatdetektive! :ok:
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Skyrock
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Beitrag von Skyrock »

Klar, Stil haben Privatdetektive :)
Wenn ich auf Cons Cthulhu in den 1920ern leite wird mir erfahrungsgemäß von meinen vorgefertigten Charakteren als erstes der Privatdetektiv aus den Händen gerissen, und das obwohl er das volle Klischee ist.

Es war ein regnerischer Freitag nachmittag an dem mal wieder nichts los war. Den Hut tief ins Gesicht gezogen, die Füße auf den Schreibtisch gelegt wartete ich. Schon lange hatte ich keinen Auftrag mehr an Land gezogen, und mein Vermieter saß mir schon lange im Nacken. Der Ventilator an der Decke surrte, ebenso mein altes Fuchi Heimtelekom auf dem ich meine Datenbank mit Fällen, Klienten und Informationen hostete.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Ich hob meinen Hut leicht an und rief "Herein!" Eine blonde Elfe betrat den Raum, in einem Seidenkleidchen das mehr kostete als ich je in zwei Jahren verdiente. Ihre Augen waren leicht tränengerötet, und meine in jahrelanger Arbeit als Investigator erworbene Menschenkenntnis verriet mir dass sie verzweifelt sein musste.

Stockend stellte sie sich vor. "Mein Name ist Miss Johnson... Ich habe gehört sie sollen der beste Privatdetektiv der ganzen Stadt sein?"
"Gut möglich. Was kann ich für sie tun, Miss?"
"Mein... mein Hundi ist verschwunden... und heute morgen fand ich einen Entführerbrief in meinem E-Mail-Fach. Sie wollen eine Millionen Nuyen von mir haben!"
Sie begann in Tränen zusammenzubrechen. Ich stand auf, nahm sie in den Arm und klopfte ihr beruhigend auf die Schulter - eine Geste für die mir als Norm ihre Elfenfreunde den Arm abgehackt hätten.
Ich bemühte mich nichts für sie zu empfinden - sie war eine Klientin, und ich ein Profi. Es gehörte schon immer zu meinem Berufscredo Gefühle und Arbeit getrennt zu halten und nur die Wahrheit zu suchen. Das war der Grund der mich damals vom korrupten Lone Star weggebracht hat.

"Keine Sorge, Miss, ich werde ihnen ihren Hundi zurückbringen."

In Gedanken stellte ich schon das Team für diesen Auftrag zusammen. Einen Drohnenrigger und einen Decker würde ich brauchen um wirklich tief zu graben, und einen Samurai um den Unterschlupf der Entführer zu stürmen. Einen Magier musste ich mir vormerken, für den Fall dass sie arkane Unterstützung hatten...

Wir einigten uns auf 20.000 Nuyen für diesen Auftrag. Ich setzte mich gleich an mein Telekom, rief ein paar Leute an und forderte Gefallen ein... Wenn alles glatt lief sollte ich Ende dieses Monats endlich einen Teil meiner Schulden bei meinem Vermieter begleichen können.
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Ultra Violet
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Beitrag von Ultra Violet »

Also ich hab auch einen Privatdetektiv und der macht echt Spaß zu spielen.
Sein Name ist Johnny Baracuda.
Bild
Und ihm gehört die Hälfte der
Private Detective Agency
BARACUDA JAZZ
"We solve every case!"


Und als Information für alle Mitspieler Baracuda Jazz macht auch Werbung!

Werbe-Spott 3:45 Uhr Mittwochnacht auf einem kleinen Lokalsender in Seattle
Professionelle HP, Design: 3, Info: 4, Publikation: 2
ist für 6 Monate finanziert und kosten für 6 weitere 50?

Um das Niveau zu zeigen, in dem sich unser Büro der Öffentlichkeit presentiert.

Der Hintergrund des Chars ist pures Klischee:
Johnny Baracuda alias John Fisher ist am 23. Juli 2017 im Austin State Hospital zur Welt gekommen. Sein Vater David Fisher war Polizist und im selben Jahr noch Angestellter bei Lone Star, seine Mutter Maria Fisher, geborene Miller, Psychotherapeutin. Er hatte einen älteren Bruder Steven, der beim Militär eine Karriere machen wollte, doch verstarb er beim Großen Geistertanz in Johns Geburtsjahr, so ist der kleine John als Einzelkind aufgewachsen. Doch wurde er immer von seinem Vater mit seinem verstorbenen Bruder verglichen. John war 12 Jahre alt als man in einem Standartschultest die magische Begabung feststellte, er bekam auf Grund der Seltenheit Förderungen vom Staat und Angebote von Konzern- und Privatschulen. Seine Kindheit war nicht schlecht. Sein Vater war streng, aber immer gerecht und gesetzestreu, seine Mutter verständnis- und liebevoll. In seiner Jugend kristallisierte sich seine scharfe Auffassungsgabe heraus, er liebte es Rätsel zu knacken und half seinem Vater bei so manchem knifflichen Fall, so wurde sein Interesse an der Kriminologie geweckt.

Er machte 2034 einen sehr guten Abschluss machte seinen Militärdienst und fing eine Ausbildung bei Lone Star an, worauf sein Vater sehr stolz war und immer scherzhaft meinte: „Mein Johnny ist für den Stern geboren worden.“ (Was natürlich in Anlehnung zum Gründungsdatum von Lone Star 22 Juli 2017 gemeint war.)
Er fing 2038 im “Department of Paranormal Investigations” (DPI) an. Dort bekam er die beste Ausbildung als Ermittler und für seine speziellen Fähigkeiten. Noch im gleichen Jahr stellte er seinen ersten Serienkiller den Butcher-Mage von Austin (32 Frauen mit dem Hackebeil zerhackt unter Verwendung eines speziellen Zauberfinger Zaubers) und lernte seine erste Frau (Ally) kennen.
Zwei Jahre später heirateten sie am 20. Mai 2040. Ein halbes Jahr später wurde John eine Versetzung nach Seattle mit gleichzeitiger Beförderung angeboten. Er nahm nach Beratung mit seiner Frau an. Hier einquartiert wurde er zum Workohlic und vernachlässigte seine Frau, die schließlich mit seinem Anwalt eine Affäre hatte und alles in einer Scheidung endete. Das trieb ihn noch weiter in die Arbeit er wuchs über sich hinaus und erklimmte die metamagischen Sphären und erlernte von Mr. Snoop die sehr hilfreiche Technik der Psychometrie. Dies ebnete ihm den Weg zur nächsten Beförderung und seiner nächsten Frau. Lauren war eine Medienproduzentin bei Channel 6, er liebte sie und alles lief perfekt, bis durch Stress bei der Arbeit, seine Verstand immer paranoider wurde. Die Fähigkeit der Psychometrie kann auch seine Tücken haben, er liebte seine Frau Lauren, doch durch seine Erfahrungen mit seiner ersten Frau, war er misstrauisch und eifersüchtig und bis hin zum Kontrollfreak, er setzte seine Fähigkeit ein um seine Frau zu kontrollieren, was sie im Büro so trieb, das war einer seiner großen Fehler im Leben, den Johnny heute noch bereut. Er reagierte mit zu starker Eifersucht auf bruchstückhafte Visionen von Männern im Büro und interpretierte falsch. Als Lauren raus bekam, was ihr Johnny da machte ging die Ehe in die Brüche. Das endete 2055 in einer Alkoholabhängigkeit und mit zwei Disziplinarverfahren, sein Karriereflug war beendet. Ihm wurde gerichtlich untersagt sich seiner zweiten Ex-Frau auf mehr als hundert Schritt zu nähern. Und sein Vater starb in diesem Jahr. John war zwar noch Chefermittler beim DPI, aber wurde in die Forensik versetzt.
Hier fing er sich langsam wieder, die Toten widersprachen weniger. 2057 wurde Jessica Shortwalker in seine Abteilung versetzt, eine junge, aufstrebende Mitarbeiterin. Sie bewunderte John, und kannte seinen Spitznamen: Baracuda und alle seine großen Fälle auswendig, und gab John dezent zu verstehen, dass sie an ihm interessiert war. Doch John war zu pflichtbewusst um eine Beziehung zwischen Kollegen zuzustimmen. Aber Jessica blieb hartnäckig und eines Tages, dem 4. April 2058, geschah es und Johnny gestand Jessica seine Liebe, wieder war alles perfekt in Johns Leben. Doch drei Tage später fiel Jessica einem Serienkiller zum Opfer, auf dessen Spur sie war. Sie war auf der Stelle tot.
Das trieb John fast in den Wahnsinn, der Fall wurde von Lone Star, trotz Johns Bitten, an eine andere Abteilung weitergeleitet. Doch John konnte es nicht auf sich beruhen lassen und ermittelte auf eigene Faust. Seine Ermittlungen ergaben einen Täter in der Chefetage eines AAA-Konzerns, doch seine Berichte wurden ignoriert oder verschwanden in den Mühlen des Stars. Das machte Johnny nur noch rasender und er versuchte den Täter selbst fest zu nehmen. Der Täter ein CEO bei Renraku wehrte sich bei der Festnahme und Officer Fisher erschoss ihn im Handgemenge. Das war ein weiterer Fehler im Leben von Mister Fisher.
Die gesammelten Beweise wurden vor Gericht nicht gewertet, die Anwälte der reichen Familie des Killers, forderten eine Verurteilung von John, das alles endete anderthalb Jahre später die fristlose Entlassung von John Fisher, im Schlepptau einige weitere Disziplinarverfahren eine Klage auf Körperverletzung eines Vorgesetzten und ein schlechtes psychisches Gutachten die nur mit Hilfe seinem guten Freundes und Ex-Vorgesetzen Chef O’Connely keine größeren Auswirkungen hatten. Zu all dem Leidwesen verstarb seine Mutter im selben Monat, John fuhr ein letztes Mal nach Austin, um die Beerdigung und den Nachlass zu regeln.
Zurück in Seattle musste sich Johnny, was überlegen, denn mit seinem Lone Star Gehalt und den zwei Scheidungen hatte er nicht viele Ersparnisse. So nutzte er seine Kontakte und sein letztes Geld um eine Detektei aufzumachen, doch reichte das Geld nicht aus, da besonn er sich auf einen jungen ehemaligen Partner mit einem ähnlichem Schicksal.

Johnny ist durch seine Lebenserfahrung gezeichnet und traut dem Frieden nicht, er musste immer wieder feststellen, dass nach einem Hoch ein tiefer Fall folgt. Doch liebt er das Leben zu sehr um sich die Kugel zu geben und wer weiß die Welt ändert sich ständig vielleicht auch diese Konstante. *eg*

MfG
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Beitrag von Jingles »

Klar, so´n ordentlicher Privatschnüffler gehört in jede Cthulhu-Runde :)

Aber bei SR kommt´s sehr auf den SL und auch auf die Mitspieler an. In einer eher äktschenlastigen Runde ist der Detektiv ziemlich schnell überflüssig, weil der Ex-Militär-Streetsam mit Verhör 7 die Infos viel schneller aus jemandem rausprügelt als der PD seine Connections anzapfen kann.

Aber wenn´s ne ruhige Runde ist, die mehr aus spezialisierten Charakteren besteht, kann ich mir durchaus vorstellen dass so ein Bogey-Verschnitt Spass macht ;)
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